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Europäisches Dreiländereck

 


 

Am 1. Mai 2004 ist die erste Erweiterung des vereinten Europas vollzogen worden, und was lag da näher, als die „Neue Gesellschaft“ in Hamburg, nach einer Studienreise zu befragen.

„Görlitz und Zittau: Euroregion Neiße“ lautete das für mich passende Angebot, und ich war pünktlich am 6. Sept. 2004 am Treffpunkt gegenüber dem Dammtorbahnhof. Die Uhr zeigte 8.00 Uhr.

24 Personen saßen im Bus und fuhren Richtung BAB 24 und weiter nach Zgorzelec.

Zgorzelec ist der durch die Neiße getrennte Polnische Teil der Stadt Görlitz in Sachsen.

Im Hotel „Pod Ortem“ hatte ich mit der Aushändigung des Schlüssels 318 ein recht angenehmes Einzelzimmer für 2 Übernachtungen bekommen. Um 19.00 Uhr ging es dann zu einem recht ausgiebigem und schmackhaftem Abendessen in das Lokal „Dreiradenmühle“. Die Bedienung war aufmerksam und wieselflink, es gab nichts zu bemängeln.

Sehr intensiv hatte ich mich mit dem Beitritt der neu hinzugekommenen EU-Länder noch nicht befasst, und so hatte ich mich gewundert, dass der Euro in Polen und Tschechin noch nicht das Zahlungsmittel ist, wie es bei unserem EU-Beitritt gewesen war.

War auch ganz gut so, dadurch konnte ich noch ein paar Münzen aus Polen und Tschechin als Andenken mit nach Hause nehmen.

Wir erhielten einen Vortrag von Andreas Bednaarek: „Wie Görlitz zu Schlesien kam“, eine Stadtführung von Marco Bartusch: „Görlitz im Spiegel der Geschichte Böhmens, Schlesiens und Sachsens“. Den dritten Gespächs-Vortrag hatten wir in Zawidòw mit Darek Dudek, einem Mitarbeiter des dortigen Bürgermeisters, zum Thema „Polen in der EU“. Darek Dudek nahm kein Blatt vor den Mund. Er erzählte so anschaulich über die unterschiedlichen Vertreibungen der Bewohner in Zgorzelec und der neuzeitlich steigenden Einwohnerzahl im Zusammenhang mit der EU.

Im gleichen Verhältnis wie an Polens Grenze die Städte wachsen, verkleinern sich die Einwohnerzahlen auf der Deutschen Seite. Noch gibt es den polnischen Euro nicht, aber wenn dort der Euro/Teuro in gleicher Weise wie bei uns die Wirtschaft hemmt, dann sehe ich dunkelgrau, zumal wir uns zum Abendessen in der Vierradenmühle auf der Deutschen Neiße-Seite getroffen und einen Vergleich zur Dreiradenmühle hatten.

Diesen Vergleich haben die Polen glatt mit 3:1 gewonnen. Der Schinken war prima, aber eine Scheibe Brot reichte mir wirklich nicht zum Abendessen. Ich kann auch nicht sagen, ob sich das Personal die Wampe schon vor uns vollgeschlagen hatte, oder ob die Geschäftsleitung in der Vierradenmühle nicht kalkulieren kann, zumal wir dort angemeldet waren.

Nach zwei Übernachtungen fuhren wir dann nach Zittau, wechselten das Hotel und landeten im Hotel „Dresdner Hof“.

Junge Junge, das war aber gut organisiert. Jeder nannte nur seinen Namen, und schon erhielt er seinen Zimmerschlüssel. So prima wie die Schlüssel- und Zimmerverteilung ablief, waren auch die Zimmer, das Mittagessen, 2 mal Abendessen und 2 mal Frühstück.

Das Hotel „Dresdner Hof“

Äußere Oybiner Str. 9

02763 Zittau,

ist wirklich zu empfehlen.

Hier noch die Tel: 03583/5730-0 Fax: 03583/ 57 30 50, falls jemand von mir grüßen möchte.

Wenn wir schon beim grüßen sind, so grüßt bitte auch Mike Wohne, den Direktor der bilingualen Grundschule, Untere Dorfstr. 6, OT: Hartau in 20763 Zittau. Grüßt bitte auch Annett Scheibe, die Leiterin des Multikulti Zentrum e.V. in der Hillerschen Villa, am Klieneberger Platz 1, 20763 Zittau.

Beide hatten uns sehr anschaulich über ihren Grundschulbetrieb und das arrangierte Hilfsangebot für Jugendliche im MUK informiert.

In der Grundschule wird landübergreifend wechselseitig zwischen Cvikov in Tschechin und Hartau in Deutschland bilingualer Unterricht abgehalten. Die Schulklassen sind wie in der Schule Boberg/Dorfanger jahrgangsübergreifend.

In einem Anschauungs-Unterrichtsfilm konnte ich erkennen, dass Multikulti in Zittau nicht mit Hamburger Verhältnissen vergleichbar ist.

Jedenfalls scheinen die engagierten Bemühungen dort Früchte zu tragen.

Das Drei-Länder-Eck

Von dem Drei-Länder-Eck war ich etwas enttäuscht, denn es fehlte ein Steg über die Neiße nach Polen und Tschechin.

Im Gespräch mit einem Zittauer Bürger erfuhr ich, dass die Stege bereits vorhanden gewesen sind.

Aber der Pole wollte nicht erst über die Brücke nach Tschechien, um von dort nach Deutschland zu gehen. Also ist dann ein 2. Steg über die Neiße von Polen nach Deutschland gebaut worden.

Wegen der Einfältigkeit eines der drei verantwortlichen Politikers sollen letztlich alle 3 Stege wieder abgebaut worden sein, und wir durften mit unserem Bus einen Umweg von 60 km fahren, um auch nach Tschechin zu kommen.

Ich wollte diesen Unsinn nicht glauben, aber mein Gegenüber machte mir zur Verdeutlichung noch diese kleine Skizze:




......

 

Anhand der Bilder kannst Du Dich selbst überzeugen, was Dich erwartet, wenn Du nicht nur zum Tanken oder Zigaretten-Einkauf dorthin reist.

Freundlich grüßt JerryHH