Ibuprofen
AL 600
„... manchmal tödlich, …,
insbesondere bei älteren Patienten“
und
Krankenhausaufenthalte zwei und drei 2013
Ob
der Arzt, der "NIX" gesehen, "NIX"
gesagt hatte und dann "NIX" mehr
anwesend war einen anderen dringenden Einsatz
hatte, weiß ich allerdings nicht. Aber
Ostern zu Hause, ist doch prima, und wir freuten
uns drauf. Zwischenzeitlich hatte ich unser
Auto geholt, und wenig später konnte
ich, meine noch lebende Helga, zu Hause wieder
in meine Arme schließen und sie von
den offenen Fragen ablenken.
Beim
Ostereier suchen hatte meine Mutter mir als
Kind hin und wieder geholfen. Diesmal hatte
ich mit Hilfe meiner Helga den Beipackzettel
gleich gefunden und gelesen. Ich hatte noch
einmal gelesen und dann die kleine Schrift
laut vorgelesen. Da stand doch tatsächlich:
„... manchmal tödlich,
…, insbesondere bei älteren Patienten“
ähnlich wie Elke es mir am Telefon spontan
gesagt und unsere Sanni aus dem Internet hervorgeholt
hatte.
Sie
hatten mir auch erzählt, dass zu Schmerztabletten
auch Magentabletten genommen werden sollten.
Wir
hatten uns noch nie an Tabletten satt gegessen,
kurz gesagt, wir sind Laien im Zusammenhang
mit Tabletten bzw. Medikamenten. Bis auf meine
Asthmamittel und neuerdings Tabletten für
die Prostata und Blase, benötigten wir
keine Tabletten. Selbst die Metformin-Tablette
für Helgas Diabetes brauchte sie nach
fast einem Jahr nicht mehr zu einzunehmen.
So gewissenhaft und diszipliniert, mit Fett,
Zucker und Bewegung, wie meine Helga, sind
leider zu wenige ihrer Leidensgenossen. Es
wird bei der Ernährung und bei der körperlichen
Bewegung zu viel geschummelt. Ich habe an
anderer Stelle ausführlich darüber
geschrieben.
Nun
wieder zu der ungeklärten Situation,
denn die Schmerzen in Helgas Körper hatte
sie weiterhin. Irgendwo und irgenwie musste
doch die Ursache gefunden werden.
(Ich
hatte zwischenzeitlich erfahren, dass ein
Cousin von mir am 26. März 2013, mit
ähnlichen Symptomen in einem Krankenhaus
in Rathenow gestorben war. Er war dort dreimal
ebenfalls mit ähnlichen Schmerzen innerhalb
einer Woche vorstellig geworden, aber nach
ambulanter Behandlung wieder nach Haus geschickt
worden. Beim dritten Versuch wurde er stationär
aufgenommen, und am nächsten Morgen konnten
die Ärzte nichts mehr für ihn tun.
Er ist gestorben.)
Am
17. Juni 2013 sollte meine Helga ein zweites
Mal ins Krankenhaus. Unsere Ärztin hatte
eine Einweisung ausgestellt, damit Helga im
Krankenhaus aufgenommen wird. Der Professor
dort konnte sich nicht vorstellen, dass ein
Patient so viel Blut verliert und keine Ursache
gefunden wird.
Helga
setzte sich auf ihr Fahrrad, um das Einweisungsformular
von unserer Ärztin abzuholen. Unterwegs
wurde sie von einer anderen Radfahrerin, die
schneller als sie gefahren war, von hinten
angefahren und stürzte. 4 Verletzungen
hatten sich durch diesen Sturz eingestellt.
Nackenschmerzen, 5 mal 5 cm Haut fehlte am
Ellenbogen, Prellung am linken Knie und Prellung
am rechten Fußgelenk.
Die
Unfallverursacherin hatte einen Rettungswagen
gerufen. Helga wurde von der Besatzung erste
Hilfe mäßig versorgt und ins Krankenhaus
gebracht. Schneller als gedacht und ohne Einweisung
war sie wieder im Krankenhaus.
Nach
der Behandlung wurde Helga in den Röntgenraum
geschoben, und ich machte mich auf die Socken,
um die Einweisung zu holen. Ich war schneller
als der Arzt, der sich in einem Nebenraum
die Rötgenaufnahmen angesehen hatte und
lächelnd zurück gekommen war. Seine
gute Nachricht war, dass nichts gebrochen
war. Das HWS konnte mit ambulanter therapeutischer
Unterstützung wieder behandelt werden,
aber wegen ihres starken Blutverlustes vor
3 Monaten bleiben sie bei uns. Offensichtlich
hatte dieser Arzt sich anhand Helgas Aufzeichnungen
im PC schlau gemacht. Er war richtig sauer
und kann mit dem Professor Rücksprache
gehalten haben, denn die eine Woche Krankenhausaufenthalt
mit ähnlichen Untersuchungen wie damals
verlief ganz anders. Über jede Maßnahme
sprachen die Ärzte mit uns, und die Ergebnisse
wurden auch persönlich bekannt gegeben.
Einfach toll, doch leider fanden die Ärzte
auch nichts.
Der
junge Arzt war fast am Verzweifeln, den Professor
im Nacken und noch immer kein Ergebnis...
Dann
sprach ich ihn auf die Ibuprofen-Schmerztabletten
an, die ohne Magentabletten eingenommen werden
sollten und so eingenommen worden waren. Er
stutze, und in seinem Gehirn ratterte es.
Er fragte: "Haben wir das hier im Krankenhaus
veranlaßt?" Als ich diese Frage
verneinte, griff er sich an die Brust und
meinte: "Ein Glück, sonst hätte
es wieder einen Einlauf vom Professor gegeben."
Im
Übrigen wußte dieser junge Arzt
auch, dass bei Einnahme von Ibupfofen (34
Tabletten in 17 Tagen) eine Magentablette
begleitend eingenommen werden sollte.
Wir
bedankten uns bei diesem jungen Arzt, ließenden
Professor freundlich grüßen.
Mit
den Entlassungspapieren konnte meine Helga
dann das Krankenhaus verlassen, um wegen des
HWS und der Schmerzen mit Reduzierung der
Beweglichkeit therapeutisch wieder auf die
Beine gebracht zu werden.
Was
habe ich doch für eine tolle Helga nach
relativ kurzer Zeit konnte sie die erlernten
Therapiemaßnahmen zu Hause alleine durchführen,
denn HWS dauert eben seine Zeit.
Zwei
Krankenhausaufenthalte waren in einem Jahr
vorbei und bei den Untersuchungen hatten sich
kalte und heiße Knoten in der Schilddrüse
gezeigt. Was machen wir denn nun?
Wir
suchten nach mehreren Gesprächen mit
verschiedenen Schilddrüsenpatienten,
die sich Teile bzw. auch die ganze Schilddrüse
entfernen lassen hatten das UKE auf, um mit
einem Arzt, der in diesem Zusammenhang mehfach
gute Arbeit geleistet haben sollte, ein Fachgespräch
und Helgas Möglichkeiten zu besprechen.
Aus
dem Internet hatten wir auch aufschlussreiche
Texte ausgedruckt, und dann stellte sich für
Helga die Frage: Sollte sie bis 2014 warten
oder sollte sie noch einen dritten Krankenhausaufenhalt
2013 über sich ergehen lassen?
Raus
mußte die Schilddrüse so oder so,
und Helga gab sich die Antwort. Ein schlechtes
Jahr reicht. Dann suchten wir den Arzt noch
einmal für Voruntersuchungen und Terminabsprache
auf.
Der
dritte Krankenhausaufenthalt 2013
Am
13. Nov. um 05.30 Uhr begleitete ich meine
Helga mit Gepäck ins UKE und um 11.00
Uhr war ihre Schilddrüse schon entfernt
worden. Der Arzt erklärte mir, dass die
OP gut verlaufen sei, und dass die Aufwachphase
bei älteren Menschen etwas länger
dauern könnte. Wie sprach der Arzt denn
über meine Helga, bezeichnete er sie
mit ihren 23 Jahren, die sie nun schon seit
48 Jahren erlebt hatte, etwa als älteren
Menschen? Der Arzt lächelte als er das
von mir gehört hatte und freute sich
mit mir über die kurze Aufwachphase.
Am
nächsten Tag war meine Helga dann noch
ein "Krankenhaus-Modell" für
einen Studenten und die Ärzteprüfungskommission.
So etwas kannten wir noch gar nicht...
Nach
der Abschlussuntersuchung waren wir doch tatsächlich
am 15. Nov. wieder zu Hause. Der Arzt war
glücklich, uns mitteilen zu können,
dass die gesonderte Krebsuntersuchung ohne
Befund geblieben ist.
Ab
sofort nimmt Helga jeden Morgen die empfohlene
Jod-Tablette.
Helgas
Blutwerte sind im normalen Bereich, und wir
bemühen uns 2014 wieder ein normales
Leben zuführen, wobei Helgas Nackenbereich
sich hin und wieder schmerzlich meldet. Unsere
wärmende Nackenrolle unterstützt
dann den Halswirbel.
Wir
lassen uns doch nicht unterkriegen und freuen
uns über jeden gemeinsamen Tag.
Unsere
Umarmungen sind deshalb etwas bedachter, ja
gefühlvoll und zärtlich... und tanzen
werden wir hoffentlich auch wieder.
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